2011 wird das Jahr der Dual-Core-CPUs in Handys, der 3D-Displays und der Tablets. Qualcomm und Nvidia bringen Dual-Core- und sogar Quad-Core-Prozessoren für Smartphones, die für eine Leistungsexplosion sorgen dürften. Dazu kommen dieses Jahr auch autostereoskopische 3D-Anzeigen wie bei Nintendos tragbarer Spielekonsole 3DS und entsprechende 3D-Kameras, neue Oberflächen und Betriebssysteme. ZDNet zeigt, was es auf dem MWC an Neuigkeiten bei Smartphones und Tablets zu sehen gab.
Der Notebook-Spezialist Acer hat auf dem Mobile World Congress das Iconia Smart vorgestellt. Es verfügt über ein riesiges 4,8-Zoll-Display im 21:9-Kinoformat. Die Auflösung beträgt 1024 mal 480 Pixel. Nimmt man noch die Dolby-Surround-Unterstützung und den HDMI-Ausgang hinzu, so klingt das Iconia Smart durchaus nach einem interessanten Gerät für Multimedia-Fans.
HP (Palm) hat Palms Erbe knapp eine Woche vor der größten Handy-Messe der Welt in Form von zwei neuen Smartphones, dem HP Pre3 und dem HP Veer vorgestellt.
Das Pre 3 ist das neue Topmodell der HP-Smartphones. Verglichen mit dem Vorgänger ist die Diagonale des Displays deutlich von 3,1 auf 3,58 Zoll gewachsen. Wieder an Bord ist eine physikalische Tastatur, die sich per Slider-Mechanismus ausziehen lässt. Die Auflösung des Displays entspricht mit 800 mal 480 Pixeln dem aktuellen Standard hochwertiger Android-Smartphones. An das iPhone 4 (960 mal 600 Pixel) reicht das neue Gerät aber nicht heran.
Das neue Palm-Einsteigermodell hört auf den Namen Veer. Wie beim X10 Mini Pro von Sony Ericsson handelt es sich um ein Mini-Smartphone mit 2,5-Zoll-Display. Zum Leistungsumfang gehören ein ausziehbares Tastenfeld sowie ein Display mit 320 mal 400 Pixeln Auflösung. Der Speicher ist 8 GByte groß und der Prozessor taktet mit 200 MHz.
Das von HTC frisch vorgestellte Desire S löst das HTC Desire ab, und das Einsteigermodell Wildfire bekommt mit dem Wildfire S einen würdigen Nachfolger, der nun endlich ein deutlich höher auflösendes Display hat – und damit „echtes“ Android-Feeling ermöglicht.
Frei nach der „S-Nomenklatur“ erscheint das bisherige USA-Top-Modell Droid Inredible nun auch als Incredible S in Europa. Es bekommt die gleiche 8-Megapixel-Kamera mit Doppel-LED-Blitz wie sein alter, amerikanischer Bruder. Die Hoffnungen auf die Unterstützung des kommenden Mobilfunkstandards LTE haben sich allerdings nicht bewahrheitet: Vorerst bleibt es bei HTC wohl bei UMTS mit HSPA.
Dafür kommen tatsächlich die Facebook-Handys ChaCha und Salsa, um die es im Vorfeld viele Gerüchte gegeben hat. Es wird ein Modell mit und eines ohne Tastatur geben. Beide haben einen expliziten Facebook-Button, der Kontakt mit dem Social Network aufnimmt: Wer beispielsweise ein Foto knipst und die Taste drückt, lädt es sofort hoch. Bei beiden Modellen findet Android Verwendung. Außerdem kommen Käufer in den Genuss der Sense-Oberfläche.
Nach dem ersten Windows-Phone-7-Handy scheint LG auch der Dual-Core-Pionier zu werden: Das Optimus Speed beziehungsweise Optimus 2x, einer der ersten Androiden mit Dual-Core-Prozessor, steht in den Startlöchern.
Was Android-Geräte angeht, ist LG mit dem aktuellen Produktportfolio nicht in der Top-Klasse unterwegs. Das aktuelle Optimus One gefällt, ist aber unauffällig und weder besonders schick noch besonders leistungsstark.
Auf dem Mobile World Congress war darüber hinaus das Optimus Black zu sehen – ein 4-Zoll-Android, das eine neue Display-Technik namens Nova mitbringt. Dabei soll die Darstellung heller und kontrastreicher als bei aktuellen Smartphone-Displays sein und noch dazu weniger Energie benötigen als LCD- oder OLED-Anzeigen.
Aber in Anbetracht des Optimus 3D könnten diese beiden Modelle schon wieder ins Hintertreffen geraten. Wie vermutet haben die Koreaner das erste Android-Smartphone mit autostereoskopischem 3D-Display präsentiert. Entsprechende Inhalte werden dabei ohne Sehhilfe wie bei Nintendos neuer Konsole 3DS in drei Dimensionen dargestellt. Die Anzeige ist mit 4,3 Zoll und einer Auflösung von 800 mal 480 Pixeln sogar größer und hochauflösender als die der tragbaren Spielkonsole, die mit einem 3,5-Zoll-Display mit einer Auflösung von 800 mal 240 Pixeln daherkommt. Und dank des Nvidia-Tegra-2-Prozessors dürfte weder die Wiedergabe von Filmen in 3D noch das Spielen von künftigen Games, die die neue Technik ausnutzen, ein Problem darstellen. Auch von Nutzern generierte 3D-Inhalte dürften Youtube et cetera künftig überrennen, schließlich verfügt das Handy auch über zwei Kamera-Linsen, um Standbilder und Videoclips mit Tiefeninformationen aufnehmen zu können.
Auch der amerikanische Smartphone-Hersteller Motorola fährt voll auf der Android-Schiene: Auf der CES in Las Vegas Anfang des Jahres hat das Unternehmen gleich einen ganzen Stapel neuer Geräte vorgestellt. Im Gegensatz zu Sony Ericsson scheint der Hersteller sein Pulver damit aber tatsächlich schon verschossen zu haben – denn Gerüchte zu weiteren Neuerungen auf dem MWC gab es im Vorfeld nicht.
Eine kleine Neuheit hatten die Amerikaner dann aber doch noch in der Hinterhand: Das Tastatur-Smartphone Motorola Pro mit fixer Tastatur unterm Display, also im klassischen BlackBerry-Look, kommt nach Europa.
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